Schaupult in Neckenmarkt
In Neckenmarkt werden der „Römische Gutshof“ (Villa Rustica) und das Thema „Ackerbau und Viehzucht“ behandelt.
Um ein zentrales Wohngebäude gruppierten sich je nach Größe des Gutes Badehäuser, Gesindeunterkünfte, Stallungen, Scheunen, Wirtschaftsgebäude und Werkstätten. Das gemauerte Herrenhaus war mit Bad, Toilettenanlage, Fußbodenheizung, Mosaiken, Fresken und Glasfenstern ausgestattet. Die Nebengebäude waren von einfacherer Bauart.
In den unruhigen Zeiten der Spätantike wurden Umfassungsmauern errichtet, die mit Türmen versehen waren. Die römischen Gutshöfe waren für die Versorgung der Bevölkerung mit landwirtschaftlichen Produkten verantwortlich. Städte und Militärlager waren auf die sichere Versorgung mit Getreide, Vieh und Wein angewiesen. Der Transport dieser Güter erfolgte über das gut ausgebaute Straßen- und Wegenetz. In Pannonien wurde der Getreideanbau in großem Maßstab betrieben. In spätantiker Zeit entwickelte sich diese Provinz zur Getreidekammer des römischen Reiches. Als Grundnahrungsmittel wurden Hirse, Hafer, Gerste, Weizen, Roggen, Linsen und Ackerbohnen angebaut. Obst spielte wirtschaftlich gesehen eine untergeordnete Rolle, Weinreben waren bereits wie einige andere Obstsorten in vorrömischer Zeit kultiviert worden. Da der italienische Weinbau durch die Einfuhr von Wein aus den Provinzen gefährdet war, verbot Kaiser Domitian (81– 96 n. Chr.) die Anlegung von Weingärten und verlangte die Reduzierung der Rebbestände. Diese Verordnung wurde erst durch Kaiser Probus (276–282 n. Chr.) aufgehoben, der auch Neuanpfl anzungen veranlasste.