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Exkursion nach Carnuntum und Bad Deutsch Altenburg
Am Samstag, 11. Oktober 2025, organisierte der Verein Römische Bernsteinstraße eine fachkundige Exkursion in die Römerstadt Carnuntum, Bad Deutsch Altenburg und nach Hainburg auf den Braunsberg, einer keltischen Höhensiedlung aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. 58 Teilnehmer nahmen an dieser interessanten Exkursion teil.
Carnuntum/Petronell liegt am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Handelsstraßen – der Limesstraße an der Donau und der Römischen Bernsteinstraße. Carnuntum war die Hauptstadt von Pannonia Superior (Oberpannonien) mit 50.000 Einwohnern in seiner Blütezeit. Wichtige Sehenswürdigkeiten hat uns der Geschäftsführer von Carnuntum, Dr. Markus Wachter und Frau Magister Mitterer bei dieser Exkursion gezeigt, wie das Römische Stadtviertel mit rekonstruierten Gebäuden wie z. B. das Haus des Ölhändlers, das Haus des Lucius, die Villa Urbana, die römische Herberge und die großartige römische Therme.
Die Rekonstruktionen der Gebäude wurden mithilfe von experimenteller Archäologie errichtet. Beim Bau konnte teils mit originalem römischem Steinmaterial und mit nachgebildeten römischen Werkzeugen in antiker Bau- und Handwerkstechnik gearbeitet werden.
Rund um das römische Stadtviertel liegt das Amphitheater der Zivilstadt und der Militärstadt, die Gladiatorenschule und das Wahrzeichen von Carnuntum, das Heidentor, ein Vierpfeilerbau (Quadrifon) aus der Regierungszeit Kaiser Constantius II. (351-361 n. Chr.).
In Bad Deutsch Altenburg besichtigten wir das Museum Carnuntinum, das „Schatzhaus“ der Römerstadt Carnuntum. Ausstellungen zeigen die Kostbarkeiten aus über 400 Jahren römische Siedlungstätigkeit im Raum Carnuntum; das Museum ist auch ein Zentrum wissenschaftlicher Forschung.
In diesem Jahr wird eine Sonderausstellung mit dem Tiel „1700 Jahre Konzil von Nicäa – Politik und Glaubenswelt der Spätantike“ gezeigt. Die Ausstellung beleuchtet eine Schlüsselzeit des Umbruchs im Römischen Reich, in der politische Machtkämpfe, religiöse Weichenstellungen und die Durchsetzung des Christentums als Staatsreligion unter Kaiser Konstantin die Spätantike prägten.
Am Braunsberg hatten wir einen wunderschönen Überblick auf den Nationalpark Donau-Auen, auf die Marchfeldschlösser Niederweiden und Schlosshof, auf die Stadt Hainburg, den Schlossberg mit der Heimenburg, auf die Hundsheimer Berge, auf die Hauptstadt der Slowakei Pressburg/Bratislava und auf den Thebener (Devin) Kogel, auch eine keltische Höhensiedlung der Boier wie am Braunsberg.
Den Abschluss der Exkursion bildete ein Besuch beim Bioweingut Raser-Bayer in Höflein, Standort eines Kleinkastells mit Wachtürmen am Donaulimes.